Endlich ist wieder Frühling! Bei den Temperaturen, die hier gerade herrschen, fühlt es sich aber fast schon wie Sommer an… Das Wetter hätte in den letzten Tagen besser nicht sein können und wie jeden Frühling bin ich daher in den Wald geradelt und habe Bärlauch gesammelt. Ich bin ein sehr großer Fan von Knoblauch und freue mich daher auch jedes Jahr wieder auf die Bärlauchsaison. Wir im Süden Deutschlands haben Glück; es gibt hier Waldbestände mit z.T. flächendeckendem Bärlauchbewuchs. In anderen Teilen Deutschlands ist wilder Bärlauch eher eine Rarität.
Aber zurück zum Pesto: Gerade, wenn es mal schnell gehen muss und man keine Zeit hat, großartig zu kochen, ist es super, Pesto vorrätig zu haben. Nudeln passen dazu sehr gut, Kartoffeln eignen sich ebenso. Pesto (egal, ob aus Bärlauch, Basilikum o.ä.) wird ja oft mit Parmesan zubereitet. Den mochte ich aber noch nie, daher habe ich auch zu meinen vegetarischen Zeiten das Pesto schon immer mit Nüssen/Samen zubereitet. Mit welchen Nüssen, ist eigentlich egal, aber ich mag die Kombi aus Haselnüsse, Sonnenblumenkernen und Sesam. Walnüsse passen auch super, hatte ich aber keine da. Ansonsten braucht es nicht viel Zutaten und Gewürze – Bärlauch ist ja ohnehin sehr geschmacksintensiv.
Klar, Pesto ist eine „ölige“ Angelegenheit, aber man isst ja nicht Unmengen und auch nicht täglich davon. Anderes Öl, z.B. Rapsöl (bitte dann kaltgepresst), geht hier theoretisch auch, aber mit Olivenöl ist der Geschmack nochmal etwas runder. Falls ihr also Olivenöl benutzen wollt, dann empfehle ich euch, ein hochwertiges Bio-Olivenöl (extra nativ), da konventionelle Öle des Öfteren mit Mineralölrückständen belastet sind.
Die beiden genannten Öle sind auch die, die ich immer vorrätig habe und in der Küche benutze. Es sind gesunde Öle mit gutem Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis. Daher muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man ab und zu Pesto isst 😉
Wenn ihr, wie ich, selber Bärlauch sammelt, solltet ihr euch sicher sein, dass ihr auch wirklich Bärlauch sammelt, da er einige giftige Doppelgänger hat. Und beim Sammeln bitte nicht die kompletten Blätter einer Pflanze abzupfen/-schneiden, sondern immer nur ein paar und dann weiterziehen. So kann die Bärlauchzwiebel im Untegrund genügend Vorräte aufbauen, um im nächsten Jahr wieder auszutreiben.
Das Pesto ist schnell zubereitet und hält sich im Kühlschrank einige Wochen…wenn es vorher nicht aufgegessen wird😊
Ihr müsst euch übrigens nicht strickt an die Mengen halten. Ich habe beim Bärlauch sammeln natürlich keine Waage dabei, die unten angegeben 165 g Bärlauch waren also eher „Zufall“. Wenn ihr mehr oder weniger habt, könnt ihr das Öl schrittweise dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Nüssen/Samen eher sparsam umgehen, da sie das Pesto fester machen, was dann wiederum mehr Öl erfordert. Aber so schwer ist das nicht und probieren geht über studieren, daher: einfach ausprobieren.
Zutaten (reicht für ca. 500 ml Pesto):
- 165 g Bärlauch
- 30 g Sonnenblumenkerne
- 30 g Haselnusskerne
- 30 g Sesam
- 300 ml Olivenöl
- 2 Prisen Muskatnuss, gemahlen
- Pfeffer nach Belieben
- 1 TL Salz
Zubereitung:
Den Bärlauch gut waschen und trocknen lassen (ohne Salatschleuder dauert das etwas länger), er sollte wirklich nicht noch feucht sein, da das Pesto sonst schnell gärt/schimmelt).
Den trockenen Bärlauch in grobe Stücke schneiden und in eine große Schüssel geben. Sonnenblumenkerne zusammen mit den Haselnüssen in einer unbeschichteten Pfanne ohne Fett geben und 3-4 Minuten bei großer Hitze anrösten. Dann Sesam dazugeben und ebenfalls 1-2 Minuten mitrösten. Hierbei immer wieder umrühren.
Die Nüsse/Samen zum Bärlauch geben, Öl und Zitronensaft hinzufügen und alles mit dem Pürierstab zu einer möglichst homogenen Masse mixen. Nun mit Salz, Musktatnuss und Pfeffer würzen, umrühren, in ein sauberes(!) Schraubglas einfüllen – und schon fertig!
Neueste Kommentare