Dieses Jahr gibt es bei uns im Garten soooo viele Erdbeeren. Perfekt für mich, denn Erdbeeren gehören zu einem meiner Lieblingsobstsorten und ich könnte Tonnen davon essen. Was ich momentan auch tue… Am liebsten esse ich Erdbeeren tatsächlich roh und „ohne nix“ . Ab und zu gibt es dann aber auch Erdbeermilch oder Erdbeerkuchen. Klassischer Erdbeerkuchen besteht ja aus Biskuit, Vanillepudding und ggf. einem Guss. Da ich aber keine Lust auf Vanillepudding, sondern eher auf was „joghurtmäßiges“ hatte, hab ich Sojajoghurt mit Milch vermischt und das ganze mit Agar-Agar gelieren lassen. Wer sich jetzt fragt, was Agar-Agar (oder manchmal auch einfach nur als Agar bezeichnet) ist: Eine Alge, die in getrockneter und pulverisierter Form die praktische Eigenschaft hat, Flüssigkeiten gelieren zu lassen. Das erste Mal hab ich Agar-Agar vor einigen Jahren benutzt und war verblüfft, da ich den Namen und allgemein davon nie davon gehört habe. Mittlerweile gibt es in vielen Supermärkten Geliermittel auf Basis von Agar-Agar (z.B Agartine). Und das Zeug funktioniert echt super. Ich habe reines Agar-Agar benutzt, also keine Fertigmischung o.ä. Agar-Agar wird durch Hitze aktiviert und geliert dann erst beim Auskühlen. Wenn man aber einmal den Trick raus hat, funktioniert es wirklich problemlos. Wer braucht denn da noch Gelatine…
Für den Guss hab ich eine Mischung aus Früchtetee (für die rote Farbe) und Apfelsaft genommen und ebenfalls mit Agar-Agar gelieren lassen. Fertiger Tortenguss geht hier natürlich auch. In der Creme hab ich die komplette Vanilleschote, also mit Schale, drin – dank Hochleistungsmixer. Wer keinen hat, kratzt die Schote aus und benutzt das Mark. Die Vanilleschote habe ich im Onlineshop von Freunden, die ein tolles kleines Unternehmen führen, bezogen. Wer sie und mich unterstützen möchte, kann gerne Vanille über diesen Link beziehen: http://vanillekiste.de/raphiniert_vegan.
Obwohl es keine starke Abwandlung zum „klassischen“ Erdbeerkuchen ist, fand ich diesen Kuchen mal angenehm anders. Zudem macht er optisch durch die helle Creme ganz schön was her, finde ich.
Im Boden hab ich noch Mandeln drin, da die gut mit den Erdbeeren harmonieren. Witzigerweise hat mir der Kuchen am zweiten Tag noch besser geschmeckt. Den Kuchen aber bitte zwingend im Kühlschrank lagern, Erdbeeren schimmeln leider schnell und gerne. Aber so lange hält sich der Kuchen bestimmt nicht 😉
Zutaten (für eine Springform mit 26 cm Durchmesser):
Für den Boden:
- 250 g Dinkel- oder Weizenmehl (Weißmehl, Vollkornmehl oder eine Mischung aus beidem)
- 100 g gemahlene Mandeln
- 60 g geschmacksneutrales Rapsöl
- 250 ml Pflanzenmilch (ich hatte Hafermilch)
- 100 g Rohrzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Packung Backpulver
Für die Creme und den Belag:
- 400 g Sojajoghurt, ungesüßt
- 300 ml Pflanzenmilch
- 60 g Rohrzucker
- 1,5 TL Agar-Agar
- 1 Vanilleschote
- 500 g Erdbeeren (mit Blattansatz gewogen)
Für den Guss
- 150 ml Früchtetee
- 200 ml Apfelsaft (optional: 350 ml roten Saft, dann kein Früchtetee verwenden)
- 1 EL Rohrzucker
- 3/4 TL Agar-Agar
Zubereitung:
Für den Boden alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mit dem Schneebesen vermischen. Milch mit Öl verquirlen, zu den trockenen Zutaten geben und alles mit einem großen Löffel kurz zu einem glatten Teig verrühren. In eine gefettete und leicht mit Mehl bestreute 26-er Springform füllen und glattstreichen. Dann im unteren Drittel des nicht vorgeheizten Backofens 30-35 Minuten backen (bitte Stäbchenprobe machen). Aus dem Ofen holen und auskühlen lassen.
Die von den Enden befreite Vanilleschote mit 200 ml Pflanzenmilch in den Hochleistungsmixer geben und 2 Minuten auf höchster Stufe zu „Vanillemilch“ mixen (nicht wundern – die Vanillemilch hat eine bräunliche Farbe, die Creme wird insgesamt durch den Joghurt später dennoch weiß).
Die Vanillemilch mit dem Joghurt und Zucker in einer großen Schüssel vermischen. 100 ml Pflanzenmilch in einen Topf geben, Agar-Agar unterrühren, bis es sich aufgelöst hat und auf höchster Stufe zum Kochen bringen. Sobald es sprudelnd kocht, die Hitze runterschalten und 3-4 Minuten weiter (recht kräftig) kochen lassen, hierbei stetig umrühren. Nun die „Agar-Milch“ zur Schüssel geben und ordentlich unterrühren – die Creme ist jetzt noch sehr flüssig, wird aber mit zunehmendem Abkühlen fest. Die Creme daher erstmal etwas abkühlen lassen.
Nun die gewaschenen Erdbeeren vom Blattansatz befreien, halbieren und in eine kleine Schüssel geben. Dazwischen immer wieder die Creme umrühren und die Konsistenz prüfen. Sobald sie fester wird, auf den gebackenen und ausgekühlten Boden geben und glattstreichen – bitte regelmäßig schauen, sonst ist die Creme in der Schüssel ggf. schon geliert es gibt beim Umrühren kleine Klümpchen (was aber nur optisch stört).
Sobald die Creme auf dem Kuchen verteilt ist, die Erdbeeren möglichst gleichmäßig darauf geben. Kleine Lücken, bei denen die Creme noch durchschimmert, mit kleiner geschnittenen Erdbeerstücken füllen. Hierbei können sich die Erdbeeren ruhig auch etwas überlappen.
Für den Guss Früchtetee mit Apfelsaft in einen Topf geben, Agar-Agar und Zucker dazugeben, kräftig umrühren, zum Kochen bringen, Hitze runterschalten und 3-4 Minuten weiter recht kräftig unter stetigem Rühren kochen. Dann den Topf vom Herd nehmen, die Flüssigkeit 5-10 Minuten abkühlen lassen (auch hier, wie bei der Creme, ab und zu einen Blick drauf werfen und umrühren). Auf die Erdbeeren geben, nochmals ca. 10 Minuten abkühlen lassen, die Springform in den Kühlschrank geben und bis zum Erstarren des Gusses drin lassen.
Dann anschneiden und genießen – guten Appetit 🙂
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