Vegane Back- und Kochwelt

Monat: Juli 2021

Vegane Spinat-Pilz-Quiche

Der Sommer will dieses Jahr nicht so richtig in die Gänge kommen, ich kann also bedenkenlos meinen Backofen anwerfen ohne gefühlt 50°C in der Wohnung zu haben. Daher gab es neulich diese lecker-cremige Quiche mit Spinat und Champignons. Diese Kombination benutze ich öfters beim Kochen, z.B. als Füllung für Pfannkuchen oder auch in diesen herzhaften Hefeschnecken.

Für eine „klassische“ Quiche kommt normalerweise ein Mürbeteig zum Einsatz. Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren, da für Mürbeteig ja i.d.R. Butter bzw. Margarine benutzt wird und letztere versuche ich, wenn es geht, zu vermeiden (ungünstiges Fettsäureverhältnis, oft Palmöl, Plastikverpackung). Also kam dieses Mal in den Teig nur Vollkornmehl, Wasser sowie etwas Öl und Salz. Damit ist es zwar eigentlich keine Quiche, aber irgendwie ja doch, also nenne ich sie so! 😄 Und auf Wikipedia steht, dass Mürbeteig für die Quiche eine Abwandlung der modernen Küche ist und sie ursprünglich mit Brotteig zubereitet wurde. Das passt also mehr oder weniger…
Der Teig schön weich, sehr gut auszurollen und steht dem Mürbeteig meiner Ansicht nach geschmacklich und von der Konsistenz (wenn auch nicht vergleichbar) in nichts nach. Fettärmer und gesünder ist er außerdem auch noch. In Zukunft werde ich Quiches nur noch so machen.

Ich hab übrigens keine Tarte-Form, daher habe ich eine stinknormale Springform genommen. Schmeckt genauso gut und optisch macht es auch keinen großen Unterschied.

Die Quiche schmeckt natürlich am besten warm, aber auch kalt kann sie gut gegessen werden und ist daher eine gute Alternative für ein Picknick o.ä.

Die Zubereitung ist unkompliziert, geht schnell und gesund ist die Quiche auch. So macht Kochen doch am meisten Spaß, oder?

Zutaten (für eine 26er-Springform):

Für den Teig

  • 250 g Vollkornmehl (Dinkel oder Weizen)
  • 130 ml warmes Wasser
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Prisen Salz

Für die Füllung der Quiche

  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe (optional)
  • 350 g Champignons
  • 2 Packungen Tiefkühl-Spinat (900 g), optimalerweise aufgetaut
  • 1 Becher Sojajoghurt, natur und ungesüßt (400 g)
  • 65 g Stärke
  • 2 TL Salz
  • 1 TL Muskat
  • 2 EL Hefeflocken
  • Pfeffer, nach Belieben
  • Öl zum Anbraten (z.B. Olivenöl)
  • Sonnenblumenkerne als „Dekoration“ (optinal)

Zubereitung:

Als erstes wird der Teig zubereitet. Hierfür Mehl, Wasser, Öl und Salz in eine Schüssel geben und mit den Händen 3-4 Minuten zu einem glatten Teig verknetet. Sollte der Teig zu trocken/zu nass sein, noch Wasser/Mehl hinzugeben. Den Teig abgedeckt in einer Schüssel ruhen lassen.

Für die Füllung die Zwiebel in Würfel und die Champignons in Scheiben schneiden. Etwas Öl in einem mittelgroßen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin etwa 3 Minuten glasig dünsten. Dann die Champignons dazugeben und ca. 5 Minuten anbraten. Den Topf nun von der Herdplatte nehmen. Den Spinat (optimalerweise aufgetaut, ansonsten noch erhitzen) sowie Sojajoghurt, Stärke, Salz, Muskat, Hefeflocken und Pfeffer hinzugeben. Die Knoblauchzehe dazu pressen und alles umrühren. Die Füllung beiseite stellen.

Eine Springform (Durchmesser: 26 cm) einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig aus der Schüssel holen und auf einer bemehlten Unterlage ungefähr so groß wie die Springform ausrollen. Der Rand vom Teig sollte dabei bis etwa 1-2 cm unter die Oberkante der Springform gehen.

Die Füllung nun auf den Teig geben und glattstreichen. Ggf. noch mit Sonnenblumenkernen bestreuen.

Die Quiche im nicht vorgeheizten Backofen bei 190°C im unteren Drittel 40-45 Minuten backen. Aus dem Ofen holen und etwa 20 Minuten abkühlen lassen. Nicht heiß anschneiden, sonst läuft die Quiche auseinander!

Nachdem die Quiche also etwas ausgekühlt ist, mit einem Messer ringsherum zwischen Teig und Springform „herumfahren“ und den Rand der Springform lösen. Die Quiche anschneiden und (z.B mit Salat) servieren – fertig 🙂

Pellkartoffeln mit Bibeleskäs und Linsenbratlingen

Beim Lesen der Überschrift habt ihr euch bestimmt gefragt, was „Bibeleskäs“ sein soll. Das ist die badische Bezeichnung für eine Zubereitung aus Quark, die mit Schnittlauch und weiteren Gewürzen verfeinert wird. Klassisch gibt es dazu „Gschwellti“ (Pellkartoffeln) oder ähnliches und wird in dieser Kombination üblicherweise im Sommer als einfach Essen serviert. Mir ist neulich aufgefallen, dass ich, seitdem ich Veganer bin, nie mehr Bibeleskäs gegessen habe 😨 Dabei hab ich das früher, zu meinen noch vegetarischen Zeiten, super gerne und oft gegessen. Deshalb musste ich das nun unbedingt wieder machen, das erste mal in veganer Version. Für den Quark habe ich eine Mischung aus Sojajoghurt (bzw. -quark) und Seidentofu benutzt. Diese beiden Zutaten habe ich bereits auch schon beim veganen Käsekuchen benutzt und dachte, dass sie sich für den Bibeleskäs auch gut eignen. Und ich kann sagen: ja, das tun sie! Gewürzt mit viiiiel Schnittlauch schmeckt der „Quark“ einfach richtig lecker. Und tatsächlich genauso, wie ich das Original mit tierischen Produkten in Erinnerung habe. Ein voller Erfolg!

Dazu gab es natürlich Pellkartoffeln und Linsenbratlinge. Zusammen mit dem Bibeleskäs erhaltet ihr ein eiweißreiches Rezept, das wirklich sättigt. Ich hatte tatsächlich lange nicht mehr ein Essen, bei dem das Sättigungsgefühl so schnell eingesetzt hat, wie bei diesem hier 😅 Dazu schmeckt es wirklich lecker und ist einfach in der Zubereitung. Während die Kartoffeln und Linsen kochen, kann der Quark zubereitet werden. Das Formen und Anbrutzeln der Bratlinge ist dann auch schnell gemacht. Ein wirklich einfaches, schnelles und gesundes Essen also.

Der Bibeleskäs schmeckt super zu den Kartoffeln und den Linsenbratlingen, ist aber auch auf Brot oder als Dip zu Gemüse sehr lecker. Und ich empfehle wirklich die Kombination aus Seidentofu (dem ich tatsächlich eine Weile lang eher skeptisch gegenüberstand) und Sojaquark. Den Bibeleskäs nur aus Sojaquark zuzubereiten, ist aber natürlich auch möglich.

Zutaten (reicht gut für 3 Leute, ggf. 4):

Für den Bibelskäs

  • 1 Packung Seidentofu (400 g)
  • 1 Becher Sojaquark (400 g) von Sojade (alternativ: 1 Becher Sojajoghurt natur + 3 TL Johannisbrotkernmehl in die Masse unterrühren)
  • ½ Zwiebel
  • viiiiel kleingehackten Schnittlauch (ich hatte 6 EL; habe gehackten Schnittlauch aus dem Garten immer eingefroren)
  • 1- 2 TL Kümmel, ganz
  • 1,5 TL Salz
  • 2 EL Olivenöl
  • Pfeffer, nach Belieben

Für die Bratlinge (ergab bei mir 11 Stück)

  • 300 g rote Linsen
  • 600 ml Wasser
  • 70 g Haferflocken
  • 2 EL Stärke
  • 2 TL Paprikapulver
  • 2 TL Currypulver
  • 1 TL Senf, gehäuft
  • 1 TL Tomatenmark
  • 2 EL Gemüsebrühepulver
  • Pfeffer, nach Belieben
  • (Raps-)Öl zum Anbraten

Für die Pellkartoffeln

  • ca. 1 kg Kartoffeln (vorwiegend festkochend oder festkochend)
  • Wasser

Zubereitung:

Die gewaschenen Kartoffeln in einen Topf geben und so viel Wasser dazugeben, bis sie nahezu bedeckt sind. Etwa 20-25 Minuten bei geschlossenem Deckel kochen lassen (es kommt hier natürlich auf die Größe der Kartoffeln an, ggf. die Kochzeit anpassen und durch Reinpieksen überprüfen, ob sie gar sind).

Die Linsen mit dem 600 ml Wasser zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen. Danach in einen Sieb abschütten und mit kaltem Wasser übergießen (damit die Linsen etwas abkühlen)

Für den Bibeleskäs den Sojaquark mit dem Seidentofu in einer Schüssel mit dem Pürierstab gut durchmixen. Die Zwiebel fein hacken und dazugeben, ebenso alle anderen Gewürze und das Öl. Gut durchrühren und der Bibelsekäs ist auch schon fertig.

Für die Bratlinge die Haferflocken mit dem Pürierstab zu Mehl verarbeiten und dieses mit den gekochten Linsen und allen anderen Zutaten in eine Schüssel geben. Alles gut verrühren und ggf. mit Salz abschmecken. Dann so viel von der Masse nehmen, dass eine 3-4 cm große Kugel daraus geformt werden kann und diese zu einem Bratling formen. So weiter verfahren, bis die Masse aufgebraucht ist. In einer Pfanne reichlich Öl erhitzen und die Bratlinge von jeder Seite ca .4 Minuten anbraten. Behutsam wenden, da Linsenbratlinge nicht ganz so formfest sind und die Tendenz haben, zu bröseln. Nachdem Anbraten auf einen mit Küchenkrepp ausgelegten Teller geben.

Zwischenzeitlich das Wasser der (nun hoffentlich gar gekochten) Kartoffeln abschütten und noch heiß pellen. Die gepellten Kartoffeln zurück in den Topf und den Deckel darauf geben, damit sie warm bleiben.


Nun die Kartoffeln, Bibeleskäs und Linsenbratlinge auf den Tisch stellen – und genießen. Guten Appetit! Dazu passt übrigens Salat (grüner, Karotten, Kraut…).

Vegane Beeren-Sahne-Torte

Diese Torte weckt bei mir Kindheitserinnerungen. Sie wurde nämlich immer von meiner Mutter zu meinem Geburtstag gebacken. Jahre und Jahrzehnte später backe ich sie selber und natürlich in vegan. Prinzipiell ist sie ähnlich zu meinem kürzlich hochgeladenen Rezept für einen Erdbeerkuchen bzw. -torte. Der Boden ist minimal verändert und etwas dünner, zudem kommt hier vegane Schlagsahne zum Einsatz statt einer Creme aus Sojajoghurt. Dennoch ist die Torte etwas anders und hat daher ein eigenes Rezept verdient, wie ich finde.

Und prinzipiell kann man nie genug Beeren(torten) haben, finde ich. Insbesondere, wenn sie aus dem eigenen Garten kommen. Es waren viele Himbeeren reif, dazu Johannisbeeren und einige Stachelbeeren. Da ich Beeren immer viel zu schade für Marmelade finde, esse ich sie meistens so, mache Kuchen daraus oder friere sie ein. Von Beeren kann ich gar nicht genug kriegen. Das Gute an der Torte ist, dass die Beeren noch roh sind, so, wie ich sie eben am besten finde. An heißen Sommertagen (von denen es dieses Jahr nicht allzu viele zu geben scheint…) ist dieser Kuchen frisch aus dem Kühlschrank ein Gedicht! Der Mandel-Biskuit in Kombination mit der Sahne und den Beeren schmeckt einfach lecker und erfrischend. Der perfekte Sommerkuchen!

Die Wahl der Beeren war hier „zufällig“ und kann daher angepasst werden. Auch mit Erdbeeren, nur mit Himbeeren, Heidelbeeren oder einer bunten Mischung schmeckt der Kuchen bzw. die Torte sehr gut. Den Tortenguss habe ich wieder selber gemacht, fertiger Guss funktioniert natürlich genauso. Die Torte ist recht schnell gemacht und unkompliziert und dennoch ein toller Blickfang.
Also nichts wie ran an die Beeren und los geht’s 😊

Zutaten (für eine Springform mit 26 cm Durchmesser):

Für den Boden:

  • 250 g Dinkel- oder Weizenmehl (Weißmehl, Vollkornmehl oder eine Mischung aus beidem)
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 55 g geschmacksneutrales Rapsöl
  • 220 ml Pflanzenmilch (ich hatte Hafermilch)
  • 65 g Rohrzucker
  • 2 TL Backpulver, leicht gehäuft

Für den Belag:

  • ca. 550 g frische (oder tiefgekühlte) gemischte Beeren (z.B. Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren…)
  • 1 Packung (300 g) Soyatoo Kokossahne („Coconut Whip“) oder alternativ: 1 Packung schlagfix Sahne, gesüßt
  • 1 Päckchen Sahnesteif

Für den Guss

  • 150 ml Früchtetee
  • 200 ml Apfelsaft (optional: 350 ml roten Saft, dann kein Früchtetee verwenden)
  • 1 EL Rohrzucker
  • 3/4 TL Agar-Agar

Zubereitung:

Für den Boden alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mit dem Schneebesen vermischen. Milch mit Öl verquirlen, zu den trockenen Zutaten geben und alles mit einem großen Löffel kurz zu einem glatten Teig verrühren. In eine gefettete und leicht mit Mehl bestreute 26-er Springform füllen und glattstreichen. Dann im unteren Drittel des nicht vorgeheizten Backofens bei 180°C ca. 25 Minuten backen (bitte Stäbchenprobe machen). Aus dem Ofen holen und auskühlen lassen.

Alle Zutaten für den Guss in einem kleinen Topf verrühren, aufkochen und bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten unter ständigem Rühren sprudelnd kochen lassen. Von der Herdplatte nehmen und beiseite stellen.
Die Sahne mit dem Handrührgerät aufschlagen, dabei nach und nach das Sahnesteif dazugeben, bis sie eine standfeste Konsistenz hat. Erst einmal im Kühlschrank zwischenlagern


Sobald der Boden komplett ausgekühlt ist, die Sahne gleichmäßig auf dem Boden verteilen (den Ring der Springform dran lassen) und die gewaschenen und trockenen Beeren gleichmäßig auf der Sahne verteilen. Dann den bestimmt fast schon kalten Guss (er sollte wirklich ausgekühlt sein, sonst lösen sich Sahnestücke) darauf geben und die Form etwas im Kreis schwenken, damit der Guss sich gleichmäßig verteilt. Hier bitte nicht wundern: Der Guss ist noch sehr flüssig, wird aber im Kühlschrank fest.

Die Torte dann in den Kühlschrank stellen, bis der Guss erhärtet ist (das dauert etwa 30 Minuten). Vor dem Servieren mit einem Messer ringsum die Torte vom Springformring lösen. Dann anschneiden und genießen – guten Appetit! 😊

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